Akupunktur

„Yin und Yang sind das Gesetz des Himmels und der Erde, der Rahmen für Alles, die Eltern des Wandels, die Wurzel und der Beginn von Leben und Tod“ (Su Wen Kap. 2)

Die Akupunktur ist ein Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Nach Grundlagen der TCM halten die Kräfte Yin und Yang die Energie im Organismus, die durch so genannte Meridiane fließt, im Gleichgewicht. Meridiane sind dreidimensionale Wege. Sie begleiten häufig Blutgefäße, Nervenbahnen und Lymphgefäße und verlaufen mit ihrem äußeren Anteil nahe der Haut. Der Organismus erkrankt, sobald eine Störung im Energiefluss, oder eine Verschiebung der Kräfte Yin und Yang entsteht. Durch Stimulation bestimmter Akupunkturpunkte wird der Organismus angeregt, das Gleichgewicht wieder herzustellen und somit seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Die Stimulation der Punkte erfolgt mithilfe von Nadeln oder eines Akupunkturlasers. Die Akupunktur wird zum Beispiel eingesetzt bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, des Atmungsapparates sowie bei Störungen des Verdauungstraktes, der Geschlechtsorgane und Erkrankungen der Haut oder des Herz- Kreislaufsystems. Störungen des Immunsystems, des Stoffwechsels und der Psyche können ebenfalls mittels Akupunktur behandelt werden. Die Einsatzmöglichkeiten dieser Therapieart sind sehr weit gefächert und nahezu fast alle Leiden des Organismus können mit Hilfe von Akupunktur positiv beeinflusst werden.


Homöopathie

Samuel Hahnemann (1755-1843) formte den Grundsatz der klassischen Homöopathie: „Similia similibus curentur“ („Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden“)

Die Homöopathie hat als Grundregel das Ähnlichkeitsprinzip. Es besagt, dass ein Mittel, mit dem beim gesunden Organismus ein bestimmtes Krankheitsbild erzeugt werden kann, in der Lage ist, eine diesem Krankheitsbild ähnelnde Krankheit günstig zu beeinflussen. Der gesunde Organismus befindet sich in einem Zustand der Harmonie. Körper, Psyche und umweltliche Gegebenheiten sind völlig ausbalanciert. Wenn nun der Körper auf einem dieser Faktoren stark überbelastet wird, sodass die beiden Anderen nicht mehr in der Lage sind, den Ausgleich zu schaffen, wird das Immunsystem geschwächt und Krankheit kann entstehen. Durch ausführliche Gespräche und Befragungen des Tierbesitzers (Anamnese) wird die Ursache, bzw. das auslösende Moment für die aktuellen Krankheitszeichen ermittelt. Anhand dieser Informationen kann der Therapeut das „passende“ Mittel für den Patienten herausfinden. Durch Verabreichung dieses Mittels wird dem Körper eine Information gegeben, die die Selbstheilungskräfte anregt. Akute und chronische Erkrankungen können auf diese Weise behandelt werden.


Phytotherapie (Pflanzenheilkunde)

„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ (Paracelsus 1493-1541)

Die Phytotherapie gehört zu den ältesten Therapieformen. Es liegen Aufzeichnungen über Heilpflanzen vor, die ca. 6000 Jahre alt sind. Auf allen Kontinenten und in allen Kulturen ist diese Therapieart beheimatet. Im Mittelalter übernahmen Mönche und Nonnen eine wesentliche Rolle in der Pflanzenheilkunde, darunter auch Hildegard von Bingen. Aufgrund der Verfolgung zahlreicher kräuterkundiger Männer und Frauen als Hexer und Hexen ging viel Wissen verloren. Dieses wird allmählich wieder entdeckt. In der Phytotherapie kommen grundsätzlich nur ganze Pflanzen oder Pflanzenteile (Rinden, Blüten, Blätter, Samen, Wurzeln) zum Einsatz. Isolierte Einzelstoffe werden nicht verwendet. Diese Ausgangsstoffe (Drogen) werden frisch oder als Auskochung, Tinktur, Extrakt, Pulver, etc. angewendet. Damit Kräuter ihre Wirkstoffe bewahren, ist die richtige Ernte, Trocknung, Verarbeitung und Aufbewahrung entscheidend. Häufig bieten Pflanzeninhaltsstoffe in Kombination mit anderen Therapieformen in der Tiernaturheilkunde eine sinnvolle Ergänzung. Richtig angewendet bietet die Phytotherapie häufig eine gut verträgliche Alternative zu vielen chemischen Arzneimitteln. Durch das breite Spektrum der verschiedenen Pflanzenarten ergibt sich ein vielfältiges Einsatzspektrum.


Blutegeltherapie

Die medizinische Verwendung von Blutegeln hat eine lange Tradition. Die heilende Wirkung von Blutegeln wurde bereits vor 3000 Jahren in den Sanskrit-Aufzeichnungen Indiens erwähnt. Blutegel besitzen an beiden Enden des Körpers Saugnäpfe. Mit dem Hinteren saugen sie sich an ihrem Wirt fest, im Vorderen befindet sich die Mundöffnung. Blutegel haben 3 Kieferleisten. Diese sind mit winzigen, scharfen Kalkzähnchen versehen. Durch ein bestimmtes Sekret im Speichel wird die Bissstelle sofort betäubt, sodass während des Beißens keine Schmerzen entstehen. Im Speichel der Egel befinden sich bis zu 20 verschiedene Inhaltstoffe, die während des Vorganges ins Blut des Wirtes abgegeben werden. Sie wirken unter Anderem entzündungshemmend, schmerzstillend und blutverdünnend. Nach dem Saugakt, der ca. 15-90 Minuten dauert, fällt der Blutegel von alleine ab. Die entstandene, kleine Wunde blutet noch eine Weile nach. Das ist erwünscht! Durch den Wirkstoff Calin wird die Bissstelle noch bis zu 12 Stunden offen gehalten. Besonders bei Erkrankungen des Bewegungsapparates ist die Blutegeltherapie indiziert.